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25. Nah ist und schwer zu fassen / Der Gott. Wo aber Gefahr ist, / wächst das Rettende auch

So beginnt Hölderlins Hymne „Patmos“ von 1802. Kaum irgendwo sind so dicht beeinander Gottes Nähe UND seine Ferne – Ferne als Unfassbarkeit – beschrieben worden. - Unmittelbar danach spricht Hölderlin - in der Hymne „Patmos" - von den „Gipfeln der Zeit", die schon „gehäuft" sind – und davon, dass „die Liebsten nah wohnen" – aber „ermattend auf getrenntesten Bergen". Die Offenbarungen sind schon geoffenbart; aber die zusammen gehören, kommen nicht zueinander. Die getrennten Religionen? Die großen Ideen gegen die Gefahr; aber auf getrenntesten Bergen. - Schließlich aber, „schneller, denn ich vermutet", gibt es eine Lösung, ein Zusammenkommen. Da wächst, mit der Gefahr und gegen sie, auch das Rettende.