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55. Ein Bürgergeld für jeden / ein Grundeinkommen / Zeichen der Bürgerwürde.

Was die „Rechtfertigung ohne Werke, also ohne gute Taten, allein aus dem Glauben“ für die GESELLSCHAFT bedeutet, war immer schwer zu sagen. – Ich schlage dazu etwas Neues vor. Ich zeige / zeichne eine Parallele: Die Würde als freier Bürger hat eine, einer - schon OHNE Arbeit (paulinisch gesprochen: ohne „Werke“). Um würdevoll – was nicht „üppig“ heißt – leben zu können, darf ich nicht auf einen Arbeitsplatz angewiesen sein; sondern mir steht ein finanzielles Grundeinkommen, ein „Bürgergeld“ zu. Es  bringt mir kein üppiges, aber ein gutes  Leben. Es steht mir so zu – es gehört mir so selbstverständlich – wie vor  einigen Menschenaltern ALLEN Menschen DIE HEIMAT gehörte (und der Stolz auf die Heimat). Man spielte als Kind, man starb als Greis unter den Bäumen, die die Urgroßeltern (oder man selbst) gepflanzt hatte(n)... Dieses ZU HAUSE, diese Verbundenheit ist heute WEG. Fast schon ganz weg. – Und Heimat ist auch das: Ich kenne die Wasserquelle, die meinen Durst löscht, die Felder, auf denen ich „nachstoppeln“ kann, den entfernten Verwandten, der mir hilft, der mir eine Tätigkeit vermittelt und in der Not Unterkunft gewährt. In Europa, zumal Mitteleuropa fällt das inzwischen fast alles fast völlig weg. Ein – wenn auch unzureichender – Ersatz dafür wäre das bedingungslose Grundeinkommen; der Ersatz für die Quelle, den Verwandten, die Bäume der Kindheit. - Wenn die Kirchen sich für Bürgergeld = bedingungsloses Grundeinkommen einsetzen würden, hätten sie die Rede von der „Rechtfertigung allein aus Glauben“ (ohne Arbeit, ohne „Werke“) als etwas Zukunftsfähiges verstanden und ins Sozialethische übertragen. So könnten Christen und Kirchen zu einer wirklichen Reformation / Transformation der Arbeits- und Leistungsgesellschaft anfeuern. Das wäre und ist zukunftsfähig.