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53. Würde in Freiheit / Für alle und immer / Nicht als Lohn für Arbeit

Das neu entstehende Bürgertum hatte sich im 16. Jahrhundert gegenüber dem Adel eine Würde erkämpft durch eigener Hände Arbeit. Darauf konnte es tatsächlich stolz sein. Später erkämpfte sich die Arbeiterklasse ihre Würde gegenüber der Bourgeoisie durch – Arbeit. Aus diesen Kämpfen kommt die Losung „"Arbeit macht frei“", die dann von den Faschisten über die Eingänge von Konzentrationslagern geschrieben wurde. Eine Verhöhnung vom schlimmsten Kaliber. Aber tatsächlich macht Arbeit heute nicht mehr frei; vielmehr befreit die Automatisierung sich von den Arbeitskräften. Und Arbeit, die noch da wäre, wird nach Südostasien verlagert; dort werden Menschen nicht frei durch Arbeit, sondern gefangen gehalten in den Fabriken. - Bürgerwürde und bürgerliche Freiheit habn in Deutschland Verfassungsrang. „Die Würde des Menschen ist unantastbar“. Eine solche Würde kann man nicht und braucht man sich nicht zu erarbeiten.